Foto des Konfirmanden Leo Loibl mit Gruß an seine Religionslehrerin
Ein Gottesdienst,
der abgesagt wird,
fällt nicht aus.
Gott feiert ihn auf jeden Fall.
Wir sind von ihm eingeladen,
trotzdem mitzufeiern.
Er schenkt Gemeinschaft
auch über Entfernung.
Feiern wir ihn notfalls alleine zuhause,
aber nicht einsam.
Gottes Liebe verbindet.
Gottes Wort verbindet.
Das Gebet verbindet.
Ein Lied verbindet.
Sonntag Vormittag
und jeden Tag
ist Gottesdienst.
Nur anders.
Wolfgang Grosse, Webseite der Evang. Pfarremeinde Pörtschach
Jeden Sonntag um 9.30 Uhr wird ein Gottesdienst aus der Evangelischen Kirche in Oberwart A.B. im Livestream übertragen (auch später noch nachzusehen und nachzufeiern:
bit.ly/web_ORF_Oberwart)
Heute hat diesen Gottesdienst Pfarrer Mag. Carsten Merker-Bojarra mit seiner Gattin Beatrix gefeiert.
Mit einer bemerkenswerten Predigt zu Jesaja 40, 26-31:
31 aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Wir haben eine Vertonung dieses Bibelwortes auch schon bei uns im Gottesdienst gesungen:
Pfr. Merker-Bojarra stellt seine Predigten übrigens regelmäßig auf Podcast: Webseite der Evang. Pfarrgemeinde Bad Tatzmannsdorf: gemeinsam-evangelisch.chayns.net
Am Mittwoch, 22.April 2020, wird der Gottesdienst aus Oberwart wieder um 8.00 Uhr live in ORF III übertragen, gefeiert mit Pfr. Mag. Heribert Hribernig und seiner Frau Gabriele (Markt Allhau).
Sidestep für Reise- und Literaturinteressierte
– für manche zur Erinnerung –
Gestern wurde im Abendprogramm von 3sat – sogar zu verhältnismäßig früher Stunde – das Kammerspiel „Die Geträumten“ über die Beziehung von Paul Celan und Ingeborg Bachmann gezeigt, basierend auf dem veröffentlichten Briefwechsel „Herzzeit“. Das hat uns an eine unserer Gemeindereisen erinnert.
Gemeindefahrten hatten wir ja viele – einige Male nach Ostfriesland, in die Steiermark, in die Normandie, in die Masuren (auch nach Königsberg und Krakau), auf den Spuren des slowenischen Reformators Truber bis nach Triest, Galizien II (Nordspanien), Elsaß, Baltikum, Südfrankreich, Hansestädte an der Ostsee …
Die wohl interessanteste und von vielen Fachleuten begleitete Reise war Galizien I im Jahr 2010. Das frühere Kronland liegt heute in der Westukraine.
Wir haben uns dabei auch ausführlich mit Lemberg und der ehemaligen Kulturmetropole Czernowitz beschäftigt.
Literatur mit Wurzeln in Czernowitz
Wir haben uns mit Martin Buber beschäftigt, waren auch in Brody, dem Geburtsort von Joseph Roth (und auch der Mutter Siegmund Freuds).
Und eben auch mit Rose Ausländer und Paul Celan.
Daran wurden wir mit der gestrigen Sendung auch sehr emotional erinnert.
Und auch an ein Gedicht von Paul Celan:
Corona
Aus der Hand frißt der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde.
Wir schälen die Zeit aus den Nüssen und lehren sie gehen:
die Zeit kehrt zurück in die Schale.Im Spiegel ist Sonntag,
im Traum wird geschlafen,
der Mund redet wahr.Mein Aug steigt hinab zum Geschlecht der Geliebten:
wir sehen uns an,
wir sagen uns Dunkles,
wir lieben einander wie Mohn und Gedächtnis,
wir schlafen wie Wein in den Muscheln,
wie das Meer im Blutstrahl des Mondes.Wir stehen umschlungen im Fenster, sie sehen uns zu von der Straße:
es ist Zeit, daß man weiß!
Es ist Zeit, daß der Stein sich zu blühen bequemt,
daß der Unrast ein Herz schlägt.
Es ist Zeit, daß es Zeit wird.Es ist Zeit.
aus: „Mohn und Gedächtnis“, 1952
Ingeborg Bachmann an Paul Celan am 24.6.1949: „Ich habe oft nachgedacht, ‚Corona‘ ist Dein schönstes Gedicht, es ist die vollkommene Vorwegnahme eines Augenblicks, wo alles Marmor wird und für immer ist.“ (Herzzeit, 11f.)
(Interessanterweise wurde dieses Gedicht auch heute in Ö1 zitiert.)
Der damalige Reisebeitrag zu Paul Celan findet sich auch zum Download. Wen es interessiert.
Mit diesen Reminszenzen grüße ich Sie herzlich und wünsche eine gesegnete Woche.
Bleibt behütet.
Pfr. Herbert Rampler
Foto des Konfirmanden Leo Loibl mit Gruß an seine Religionslehrerin